NEUSTADT STÜRZT HSV VOM THRON
KREISOBERLIGA: HEIDENAUER SV - SSV NEUSTADT 1 : 2 (0:2)
Nach einer überfallartigen, aggressiven Spielweise gepaart mit Pressing über den ganzen Platz legte der SSV Neustadt früh den Grundstein für ihren zweiten Auswärtssieg. Dieser bedeutete gleichzeitig die Übernahme der Tabellenspitze vom gastgebenden Heidenauer SV. Wenn die Neustädter in dieser starken ersten Halbzeit etwas zu bemängeln hatten, dann sicher die Tatsache, nicht schon den Sack zugebunden zu haben. So kamen die Gastgeber nach einer reichlichen halben Stunde besser ins Spiel und gestalteten das Spitzenspiel ausgeglichener. Nach der Pause dominierte der HSV deutlich, bekam durch den schnellen Anschlusstreffer auch einigen Rückenwind. Doch wie schwer verlorenes Terrain zurückzugewinnen ist, bekamen die Schützlinge von Trainer Uwe Kuhl mit aller Härte zu spüren.
Auch das Fehlen einiger potentieller Stammkräfte konnte diesmal nicht kompensiert werden. Die zeitige Führung des SSV entsprang einem langen Dribbling durchs Mittelfeld, indem die Heidenauer maximal Geleitschutz boten, vor Torwart Maximilian Franz tauchte Dieter Kling auf und stocherte den Ball aus Nahdistanz über die Linie - 0:1 (3.). Genau dieser Routinier Kling, der für den gesperrten Torjäger Justin Pötschke (mit 4 Toren bester Neustädter) überhaupt erst in die Startelf rutschte, besaß gleich noch einen Riesen. Der 20-jährige Florian Willner probierte es mit einem Heber von der Mittellinie, die Kugel sprang vor der Torlinie auf und dann über die Latte. Einen Eckball von der rechten Seite zog Willner gefährlich zum Tor hin, diesen konnten die Hausherren nur ungenügend verteidigen. Schröder legte sich die Kugel im Strafraum gemütlich zurecht und traf aus vierzehn Metern in den hinteren Dreiangel – 0:2 (10.). Der HSV kam diesmal nur schwer in Tritt, denn
Neustadt presste weiter über den gesamten Platz. Blieb nur die Frage, wie lange können sie das energiefressende Spiel durchhalten? Heidenaus erste dicke Chance entstand nach einer Flanke Marcus Pechtls im Anschluss an einen Eckball von ihm, der heran rauschende Maximilian Vogt köpfte das Streitobjekt haarscharf am Gehäuse vorbei. Zuvor bedrohte nur Patrick Langhans das Neustädter Tor.
Sein Abschluss entpuppte sich jedoch als zu harmlos.
Anders dann nach dem Wechsel. Feldvorteile schwappten jetzt auf die Heidenauer Seite, trotzdem setzen die Gäste immer noch selbst die HSV - Innenverteidiger unter Druck. Ein Superdribbling von Langhans über linke Seite läutete den Hoffnungstreffer ein. Nach Zusammenspiel mit Oliver Franz landete der Ball am langen Pfosten, wo der eingewechselte Philipp Werner goldrichtig stand – 1:2 (48.). Ein Foul an Felix Thieme mit anschließendem Freistoß aus aussichtsreicher Position für Pechtl läutete eine Heidenauer Druckphase ein. Keeper Marvin Nitschke musste Pechtls Ball prallen lassen.
Den Schuss von P. Werner bekam er später sicher unter Kontrolle. Mit der Hereinnahme des Pragers Vit Turtenwald kam neuer Schwung. Erst seine gekonnte Brustablage zu Thieme, dann ein Doppelpass mit Maximilian Paul, der allein auf Nitschke zulief. Der Torhüter blieb im Eins-gegen- Eins-Duell Sieger. Und da war dann noch die Querlatte, mit der es Torjäger Thieme in der Schlussminute aufnahm. Sein 14-Meter-Geschoss endete dort, weswegen der 18-jährige diesmal ohne Torerfolg blieb. Nach dem Pokalwochenende geht die Jagd auf die Spitzenposition von neuem los.
Am Samstag gastiert der HSV zum Pokal – Achtelfinalspiel bei der zweiten Vertretung des TSV Graupa. Der B-Ligist hat zwar in der Liga noch keine Bäume ausgerissen. Mit einem Sieg und einem Unentschieden rangieren sie im unteren Tabellendrittel und die Heidenauer Favoritenrolle ist nicht wegzudiskutieren. Im Pokal warfen sie in der 2. Hauptrunde immerhin den A-Ligisten Stahl Schmiedeberg in der Verlängerung aus dem Wettbewerb. Vorsicht ist im Pokal ja immer geboten. Die Schiedsrichter kommen aus Sebnitz. Der amtierende Leiter Fabian Zirnstein (24) erhält Unterstützung von Maximilian Geißler und Leonhard Mehlhorn.
HSV mit:
M. Franz, Wenzel (90.+3 Gelb/Rot), Vogt, O. Werner, Paul (88. Vieweg), Herold (27. P. Werner), Blumhagen, O. Franz (75. Turtenwald),
Langhans, Pechtl, F. Thieme
Bernd N e u m a n n