HEIDENAU UNTERLIEGT BEIM KREISMEISTER

KREISOBERLIGA: BSV 68 SEBNITZ - HEIDENAUER SV 4 : 2 (2:1)


Der Sekundenzeiger absolvierte keine Umdrehung, da ging der amtierende Kreismeister und Meisterschaftsmitfavorit bereits in Führung. Damit konnte das zurechtgelegte Spielkonzept von den Gästen zeitig ad acta gelegt werden. Sicher erspielten sie sich ein paar Gelegenheiten, doch es dauerte über eine halbe Stunde, bis der inzwischen verdiente Ausgleich fiel. Rund um die Halbzeitpause machte der BSV dann Nägel mit Köpfen und schoss einen klaren Vorsprung heraus. In Unterzahl und spät in der Nachspielzeit schaffte der Spitzenreiter zwar den Anschluss, doch als jetzt das Alles oder Nichts ausgerufen wurde, traf Sebnitz zur endgültigen Entscheidung ins verwaiste Gehäuse.

Der BSV ging im ersten Abschnitt zweimal in Führung und setzte den ersatzgeschwächten HSV arg unter Druck. Gleich mit dem Anpfiff überrumpelten die Hausherren ihre Kontrahenten, Leon Hausdorf drosch das Leder, am langen Pfosten völlig alleingelassen, unhaltbar ins kurze Dreiangel – 1:0 (1.). Alexander Kavgic spielte das Leder verheißungsvoll nach innen, Felix Thieme allerdings ein wenig in den Rücken. Sonst wäre der schnelle Ausgleich gelungen. Patrick Langhans fand bei seinem Grundlinien Durchbruch keinen Abnehmer. Der erfahrene Torwart-Routinier Dominik Oppitz (40) verschätzte sich beim Rauslaufen, Kavgic profitierte davon. Von einigen Verteidigern umzingelt, fand

er keine Abschluss Möglichkeit aber im Zentrum Langhans. Die Situation schien schon bereinigt, da packte der Stürmer einen aus. Unhaltbar schlug seine Rakete im äußersten oberen Dreieck ein – 1:1 (38.). Mit diesem Paristand sollte es eigentlich in die Kabinen gehen. Ein unnötig verursachter Freistoß spielte dem 36-jährigen Gerrit Hamel in die Karten. Er versenkte die Kugel von halblinker Position

flach in den Maschen – 1:1 (45.+1).

Auf den Start in den zweiten Abschnitt konnte man getrost eine Schablone legen. Es lief immer noch die erste Spielminute, als Kapitän Oliver Werner den ukrainischen Angreifer Maksym Maksymenko im Strafraum zu Fall brachte. Hamel verwandelte den Strafstoß erst in der 49. Minute (3:1), da der Gefoulte zunächst vom Betreuer behandelt wurde. Die gelbe Karte hielt Schiedsrichter Christopher Gentz dem Heidenauer jedoch wegen Meckerns unter die Nase, nicht etwa für das Foul.

Im weiteren Verlauf der umkämpften Partie musste Heidenaus Torjäger Thieme mit einer Kopfverletzung ausgewechselt werden. Kurt Häntzschel kam zum Kopfballduell deutlich zu spät, meinte nach dem Abpfiff, dass er die Verletzung bedauere. Drei Minuten darauf musste Oli Werner mit der zweiten „Gelben“ vorzeitig zum Duschen. Die eh schon gerupften Gäste (Oliver Franz, Markus Pechtl, Maximilian Vogt, Tobias Matschke standen nicht im Kader, Eric Thieme noch verletzt) setzten ihre Aufholjagd nun in Unterzahl fort. Nach Foul von Oppitz an Ole Dittloff

verwandelte Langhans den Elfmeter sicher – 3:2 (90.+3). Zuvor vergab zweimal Maksymenko im Konter kläglich, Keeper Marcel Zönnchen hielt sein Team gegen den Kopfball von Tobias Schulz weiter im Spiel. Die üppige Nachspielzeit gehörte klar dem HSV. Statt des Ausgleichs nutzte Patrick Wende einen Konter in die entblößte Gästehälfte, wo längst schon nur noch Zönnchen als Alleinunterhalter verteidigte, um ins leere Tor einzuschießen – 4:2 (90.+7).

Am Samstag empfängt der HSV den 1. FC Pirna zum immer wieder brisanten Derby auf dem Rasenplatz. Die letzten vier Duelle entschied der HSV für sich, doch in der Vergangenheit setzte es auch manch bittere Niederlage. Die Sonnensteiner reisen mit der Empfehlung von sechs

Punktspielsiegen in Folge an. Mit dieser beeindruckenden Serie katapultierten sie sich aus dem Tabellenkeller auf Platz sechs. Torjäger Finn Quast traf dabei schon 13 Mal ins Schwarze. Als Schiedsrichter des Spiels wird Steffen Thomas (SV Birkwitz-Pratzschwitz) erwartet. An den Linien unterstützen ihn Max Müller (SG Reinhardtsdorf) und Lukas Schmidt (SSV Neustadt). Der Anstoß

erfolgt um 14:00 Uhr.


HSV mit:

Zönnchen, O. Werner, Dittloff, Blumhagen, Langhans, Kavgic, Schilf, P. Werner (54. Herold), F. Thieme (72. Turtenwald), Paul, Wenzel


Bernd N e u m a n n