HEIDENAU ZITTERT „DREIER“ ÜBER DIE ZIELLINIE

KREISOBERLIGA: HEIDENAUER SV - FSV DIPPOLDISWALDE 3 : 2 (1:0)


Mit der frühen Führung im Rücken sollten die Heidenauer eigentlich richtig wuchern. Zumal die Gäste am Ende zugaben, ein wenig „Bammel wegen der derben Klatschen, die sich einige Teams hier abholten“, gehabt zu haben. Aber der HSV machte nun gar keine Anstalten, scharf nachlegen zu wollen. Immer selbstbewusster gestaltete der Aufsteiger sein Spiel und hatte längst Gleichwertigkeit erzielt, als das Schiedsrichterteam aus der Westlausitz zum Pausentee bat. Der zweite Abschnitt begann mit Fehlern bei den Hausherren, für die sich die Dippser mit dem Ausgleich bedankten. Erst in den letzten zwanzig Minuten der Partie fruchteten dann die Wechsel, welche Trainer Uwe Kuhl vorgenommen hatte. Doch den daraus resultierenden, normalerweise beruhigenden Vorsprung setzte der klare Favorit durch Schlendrian wieder aufs Spiel und hätte sich in der Schlussminute über den möglichen Ausgleich der inzwischen dezimierten Gäste wirklich nicht wundern müssen. Dabei begann das Match, wie es sich im Regelfall jeder wünscht. Tobias Matschke nutzte am langen Pfosten einen frühen Eckball Marcus Pechtls zum ersten Abschluss, den die Gäste auf der Linie klärten. Aber den zweiten Ball, abermals von Pechtl köpfte Maximilian Schilf wuchtig unter die Latte – 1:0 (6.). Die frühe Führung verlieh keine Ruhe und das baute die Gäste natürlich auf. Sie drängten den HSV immer weiter in deren Hälfte zurück. Der 18-jährige Junior Richard Zimmermann bekam die erste Chance am langen Eck (vorbei), bei seinem späteren Kopfball aus Nahdistanz zeigte sich Marcel Zönnchen auf dem Posten. Die Gastgeber schafften mit Patrick Langhans mehrere gefährliche Durchbrüche über die linke Seite, doch der 22-jährige fand im Zentrum keine Abnehmer. Auf der Gegenseite vergab Robin Göhler eine gute Möglichkeit, so dass der HSV den kostbaren Vorsprung in die Pause rettete.

Mit einem katastrophalen Querpass am eigenen Strafraum lud der HSV den Aufsteiger förmlich ein, wieder auf Gleichstand zu stellen. Marvin Kerndt schob jubelnd ein – 1:1 (52.). Mitte der zweiten Halbzeit verdienten sich die Hausherren dann die drei Zähler. Die kurze Ecke Pechtls mit Ole Dittloff leitete die Führung ein, Pechtl flankte zum langen Pfosten. Alexander Kavgic schoss ins entlegene Eck – 2:1 (72.). Der eingewechselte Kavgic stiefelte mit dem öffnenden Pass Pechtls, der somit an allen drei Toren seine Füße im Spiel hatte, Richtung Grundlinie. Seine gut getimte Flanke köpfte Felix Thieme in die Maschen – 3:1 (77.). Damit konnten die Zähler gemütlich im Sack sein. Doch die

Heidenauer machten es nochmal richtig spannend. Erst vertändelten sie den Ball auf der rechten Seite, Richard Zimmermann schob im Zentrum flach ein – 3:2 (82.). Selbst als der 18-jährige Torschütze nach einem Foul an Schilf mit der Ampelkarte vom Feld flog, steckten die Dippser nicht auf. In der letzten Sekunde der üppigen Nachspielzeit tauchte Kerndt plötzlich allein vor Torhüter Marcel Zönnchen auf. Der Routinier kaufte ihm den Schneid ab und die Hausherren durften sich über schwer erkämpfte drei Punkte freuen.

Am Samstag beginnt bereits die Rückrunde. Der HSV muss zum Tabellenelften SG Wurgwitz, die sie im Hinspiel mit 11:1 vom Platz fegten. Aber Vorsicht! Jedes Spiel läuft anders. Zuletzt tankten sie Selbstvertrauen durch zwei Siege gegen Schlusslicht Rabenau (7:0) und in Possendorf (2:1). Die Gäste sind allerdings klarer Favorit. Schiedsrichter des Spieles wird Tom Warschkow aus Pirna sein.

An den Linien assistieren Mario Magyar (Freital) und Toni Petters (Pirna). Der Anpfiff ertönt schon um 13:30 Uhr auf dem Kunstrasen.


HSV mit:

Zönnchen, Vogt, Dittloff, Herold (57. Blumhagen), Langhans (54. O. Franz), Matschke (46. Kavgic), Wenzel (87. Turtenwald), Schilf, O. Werner, F. Thieme, Pechtl


Bernd N e u m a n n